Kenntnisreich und detailliert erklärt Renate Klein, was die Praxis der Mietmutterschaft konkret für die Frauen und Kinder bedeutet, sozial, psychologisch und medizinisch. Sie legt in einem eigenen Kapitel dar, dass Gedanken über eine Regulierung dieser Praxis nur in einer neoliberalen, kapitalistischen Weltanschauung existieren können, weil es meistens ein Macht- und Geldgefälle zwischen «Bestelleltern» und «Mietmüttern» gibt. Und auch im Falle der Kinder wird das ethische Prinzip, dass Menschen keinen Preis haben, sondern eine Würde, schlichtweg ausgeblendet. Konsequenterweise fordert die Autorin ein globales Verbot. Das Buch zeigt mit zahlreichen Zitaten von Expertinnen zudem auf, dass die Kritik an Mietmutterschaft und grundsätzlich an Reproduktionsmedizin keineswegs – wie oft behauptet wird – nur von konservativen, religiösen Vertreter_innen getragen wird, sondern seit mehr als 40 Jahren auch von feministischer, kapitalismuskritischer Seite.
–Eva Maria Bachinger, Journalistin und Autorin, Augustin, Wien